21.9. bis 01.10.2023

Schloss Plön außen

Schloss Plön

Bereits aus der Ferne ist das Schloss Plön gut sichtbar, es ist das imposante Wahrzeichen Plöns und ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung mit einer bewegten Geschichte. Joachim Ernst (reg. 1622 bis 1671) baute innerhalb von nur drei Jahren das dreiflügelige Schloss. Die Bauarbeiten fanden in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zwischen 1633 und 1636 statt. Entstanden ist so ein herausragendes Beispiel der Architektur zwischen Renaissance und Barock. 1729 wurde Friedrich Karl zum vierten und letzten Plöner Herzog. Er ließ das Schloss im Stil des Rokokos ausbauen und einen riesigen barocken Garten anlegen.

Die Linie der Plöner Herzöge starb aus und endete mit Friedrich Karls Tod im Jahr 1761. Bereits Jahre zuvor hatte Friedrich Karl bereits das dänische Königshaus zum Erben des Schlosses bestimmt. Der dänische König hatte sich im Gegenzug dazu bereit erklärt, alle Schulden, die der barocke Lebensstil Friedrich Karls mit sich brachte, zu bezahlen. Fortan diente das Schloss Plön zunächst als Witwensitz von Friedrich Karls Frau Christiane Armgardis. Später verlegte König Christian VIII. (reg. 1839 bis 1863) seine Sommerresidenz nach Plön. Die daraufhin vorgenommenen baulichen Veränderungen trugen nicht nur dem veränderten Zeitgeschmack Rechnung, sie unterstrichen auch den dänischen Herrschaftsanspruch. Vor allem die leuchtend weiß gestrichenen Fassaden demonstrierten fortan für jedermann sichtbar dänische Präsenz in Holstein.

Mit dem Sieg im Deutsch-Dänischen Krieg geriet Schloss Plön in preußischen Besitz und wurde zur preußischen Kadettenanstalt umfunktioniert. Alle sechs Söhne Kaiser Wilhelms erhielten hier ihre militärische Ausbildung. Nachdem Militärschulen mit Ende des Ersten Weltkrieg verboten wurden, diente Schloss Plön zunächst als sogenannte „Stabila“ (Staatliche Bildungsanstalt) mit humanistischem Bildungsideal, ab 1933 nach der Machtübernahme der NSDAP als „Napola“ (Nationalpolitische Erziehungsanstalt). 1946 bewilligte die britische
Militärgenehmigung die Einrichtung eines staatlichen Internats im Schloss. Die schulische Nutzung und der Zahn der Zeit hinterließen Spuren. Der Renovierungsund Restaurierungsbedarf des Schlosses wurde von Jahr zu Jahr größer. Ab 1995 suchte die Landesregierung Schleswig-Holstein einen Käufer für die Gebäude und schloss 2001 das Internat aufgrund des bedenklichen baulichen Zustandes. 2002 wurde Schloss Plön Sitz der Fielmann Akademie. 2004 wurde der Lehrbetrieb aufgenommen. Innerhalb von drei Jahren wurde das Schloss in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege umfangreich saniert, 2006 im Rahmen eines großen
Stadtfestes wiedereröffnet. In der ehemaligen Schlosskapelle finden heute Konzerte und Trauungen statt.

Weiterführende Literatur: Silke Hunzinger, Schloss Plön, Eutin 1997