21.9. bis 01.10.2023

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Andreas Reize

Andreas Reize ist in Solothurn aufgewachsen und war während vieler Jahre Mitglied der Singknaben der St. Ursenkathedrale Solothurn. Er studierte Kirchenmusik, Orgel, Klavier, Cembalo, Chor- und Orchesterleitung an den Musikhochschulen in Bern, Zürich, Luzern, Basel und Graz.

Wegweisend für seine Entwicklung waren die Studienjahre bei Johannes Prinz in Wien und Graz und die Begegnungen mit Nikolaus Harnoncourt bei Hospitationen am Opernhaus Zürich und an der Styriarte Graz. 2001 gründete er das cantus firmus vokalensemble und consort und 2006 den cantus firmus kammerchor. Seit 2006 ist er Musikdirektor der „Oper Schloss Waldegg“. Die Monteverdi-Trilogie mit „Orfeo“ 2017, „Il ritorno d’Ulisse in Patria“ 2019 fand mit „L’incoronazione di Poppea“ 2021 ihren Abschluss. Die Aufnahmen von „Le Devin du Village“ und „Apollo e Dafne“ mit cantus firmus sind beim deutschen Label cpo als CD erschienen. 2019 und 2021 stand er am Pult des Theaters Biel-Solothurn und realisierte mit grossem Erfolg „Dido and Aeneas“ von Henry Purcell und „Zaïs“ von Jean-Philippe Rameau. Gastdirigate führten ihn ans Nationaltheater Mannheim, zum Tonhalle-Orchester Zürich und zum Schweizer Kammerchor. Dazu kamen Einladungen mit cantus firmus zu den Internationalen Sommerfestspielen für Alte Musik Innsbruck, den Migros-Klubhauskonzerten, den Bachwochen Amsoldingen und zur Abonnementsreihe des Bieler Sinfonieorchesters.

Von 2007 bis 2021 leitete er mit den Singknaben der St. Ursenkathedrale Solothurn den ältesten und zugleich modernsten Knabenchor der Schweiz und hat mit ihnen alte und neue Wege beschritten. 2016 und 2018 erschienen beim Label Rondeau Production Leipzig die beiden Singknaben-CDs „Now sleeps the crimson petal“ und „Sing a cappella!“. Die Weihnachts-CD wurde vom amerikanischen Chorverband ausgezeichnet.

Von 2011 bis 2021 leitete er den Gabrielichor Bern, mit dem die Mehrchörigkeit einen besonderen Stellenwert einnahm. Höhepunkte seiner Arbeit in Bern waren die Aufführungen der Marienvespern von Rovetta, Rosenmüller und Monteverdi. Als Chordirektor des Zürcher Bach Chores arbeitet er von 2011bis 2021 am anspruchsvollen Spagat zwischen den verschiedenen Stilen von der Renaissance bis in die Neuzeit, wobei neben den Aufführungen der grossen Chorwerke mit Orchester auch dem A-cappella-Chorgesang eine besondere Bedeutung zukam.

Am 18. Dezember 2020 wurde Andreas Reize vom Rat der Stadt Leipzig zum Thomaskantor und künstlerischer Leiter des Thomanerchores Leipzig gewählt. Als 18. Nachfolger von Johann Sebastian Bach wird er am 11. September 2021 in das Amt eingesetzt.

www.andreasreize.com